Südwind Workshop in der VS Ehrenbrunngasse

20.12.2023 07:56

Workshop

©Stadtgemeinde Schwechat

In Kooperation mit der Klimabündnis- und FAIRTRADE Gemeinde Schwechat fanden am 07. Dezember in der Volksschule Schwechat Ehrenbrunngasse mit Südwind NÖ Workshops zum Thema globale Verantwortung am Beispiel Ernährung und Kakao statt. 

Gemeinsam mit Ulrike Dziurzynski von Südwind erkundeten die Schüler:innen der 3. Klassen der Volksschule Schwechat Ehrenbrunngasse die Frage „Was isst die Welt?“. Auf vielfältige Art und Weise wurde zu Welternährung und Ernährungssicherheit gearbeitet. Mit vielen verschiedenen Getreidesorten zum Riechen und Anfassen und dem großen Welttuch lernten die Teilnehmenden die Grundnahrungsmittel von Nah und Fern kennen und konnten ihr geografisches Vorwissen mit vielen neuen Eindrücken erweitern. Auch das Thema Lebensmittelverschwendung wurde diskutiert, denn 40% aller Lebensmittel weltweit landen nicht am Teller. Die Schüler:innen schauten über den Tellerrand in andere Länder und darauf was Kinder überall auf der Welt essen, welcher Müll dabei entsteht und was das alles mit unserer Lebenswelt zu tun hat. Die Teilnehmenden der Workshops kamen gemeinsam zu dem Schluss: Sie wollen Fairness auf dem Teller! Regionale, saisonale, biologische und faire, oder sogar selbst angebaute Lebensmittel schmecken am besten! 

Gleichzeitig hörten die Kinder der 2. und 4. Klassen etwas über den langen Weg der Schokolade. Rund 8,5 kg Schokolade werden pro Kopf in Österreich jedes Jahr konsumiert. Doch wie steht es um die Herstellung der bittersüßen Nascherei? In spielerischer Form wurden die Hintergründe dieses beliebten Genussmittels erforscht und wichtigen Fragen auf den Grund gegangen: Wie schaut eine Rohkakaobohne aus und was ist Kakaobutter? Wie wird Schokolade erzeugt und wer verdient dabei am meisten? Im Jahr 2001 haben die großen Schokolade-Konzerne versprochen, Kinderarbeit bis 2020 um 70 Prozent zu reduzieren. Laut einer Studie der Universität Chicago aus 2020 müssen alleine in der Elfenbeinküste und Ghana immer noch etwa 1,5 Millionen Kinder unter besonders ausbeuterischen Bedingungen arbeiten. Beide Länder sind zusammen für 60 Prozent der globalen Kakaoproduktion verantwortlich und beliefern auch in Österreich namhafte Marken.

Die Teilnehmenden lernten in den Südwind-Workshops auch über den Fairen Handel. Dabei geht es um die Gestaltung ökologisch und sozial nachhaltiger sowie transparenter Handels- und Verarbeitungswege. Der Faire Handel setzt auf langfristige Partnerschaften mit den Kleinbäuer:innen und möchte die Menschen hinter dem Produkt sichtbar machen. Aktuell können, im vom Südwind und Global 2000 gemeinsam durchgeführten Schoko-Nikolo-Test, sozial und ökologisch (un-)faire Nikoläuse verglichen werden. Um sicher zu gehen, dass auch kein Produkt der Ausbeutung und Umweltzerstörung im Nikolo-Sackerl, oder unter dem Weihnachtsbaum wartet, empfehlen GLOBAL 2000 und Südwind beim Einkauf auf eine Bio-Kennzeichnung in Kombination mit einem FAIRTRADE-Siegel zu achten. Abseits der Kaufentscheidung ist es wichtig, dass der Kakaoanbau langfristig umwelt- und menschenfreundlich gestaltet wird. Die fehlenden Fortschritte zeigen, dass es dringend einen klaren Rechtsrahmen braucht. Ein strenges Lieferkettengesetz muss dafür sorgen, dass Unternehmen sowohl Menschenrechte als auch Umweltbestimmungen entlang ihrer gesamten Lieferkette einhalten.

20.12.2023 07:56

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