Stadtpanel und Kundenbefragung 2008

Die Teilnahme an der periodischen Bürger:innenzufriedenheitsbefragung (Stadtpanel) wurde dieses Jahr erstmals auch auf elektronischem Weg angeboten. Da natürlich auch die elektronische Abwicklung ebenso anonym erfolgen musste wie die bisherige rein briefbasierte Befragung, wurde ein spezieller Prozess entwickelt, der sowohl die Anonymität der Bürger und Bürgerinnen wahrt, als auch eine direkte und gesichert einmalige elektronische Abgabe des Fragebogens ermöglicht.

Die RISE Forschungs- und Entwicklungs-GmbH, ein international tätiger IT-Dienstleister mit Sitz in Schwechat, hat dabei die Stadtgemeinde Schwechat technologisch beraten und die softwaretechnische Implementierung des elektronischen Stadtpanels 2008 übernommen. Durch ein einfaches aber wirksames Verfahren wurde die bisher scheinbar unvermeidbare Rückverfolgbarkeit der Verbindung zwischen BürgerIn und Fragebogen aufgehoben und gesichert anonymisiert. Dazu wurden auf jeden Stimmzettel ein einmaliger (und zufällig generierter) sechzehnstelliger Code angebracht. Aus den BürgerInnen der Stadt Schwechat wurden, ebenfalls zufällig, dreitausend Empfänger gewählt und die Zustellungsdaten (Name, Adresse) auf Kuverts gedruckt. Im nächsten Schritt wurden die Fragebögen vermischt und zufällig und ohne Einsichtnahme in die bereitliegenden Kuverts gesteckt und versiegelt. Von diesem Zeitpunkt an ist nicht mehr nachvollziehbar, welcher Bürger bzw. welche Bürgerin welchen Fragebogen zugesandt bekam.

Die so zugestellten Fragebögen konnten dann entweder elektronisch oder in Papierform ausgefüllt und an die Stadt Schwechat retourniert werden. Aufgrund der Identifikationsnummern auf den Fragebögen wird eine mögliche Doppelabgabe erkannt. Nach der Erfassung der Fragebögen, die in Papierform eingelangt sind, ist es nun möglich auf das gesamte Set an Daten zuzugreifen und differenzierte Abfragen abzuwickeln.
Der Stadt Schwechat steht damit ein im internationalen Vergleich herausragendes Verfahren zur Verfügung, das die Ermittlung und Auswertung der Bürgerzufriedenheit ermöglicht. Die RISE hat dabei als technisches Berater ihre umfassende europaweite Erfahrung in der Entwicklung von e-Government Applikationen speziell im Umfeld sensibler (Bürger-)Daten eingebracht und ist sehr angetan über den gemeinsamen Erfolg des Projektes. Die RISE kooperiert hier wissenschaftlich mit der Forschungsgruppe INSO der Technischen Universität Wien unter der Leitung von Univ.Prof. Dr. Thomas Grechenig. Im vorliegenden Zusammen-hang hat INSO vor allem auf sein Know-How in internationalen e-Government-Projekten und –Strategien zurückgegriffen.
Die in der elektronischen Bürgerbefragung verwendeten Komponenten sind ein Bestandteil einer integrativen Stadtmanagement-Toollandschaft der Stadt Schwechat (SW21 – Schwechat 21) die bislang unter anderem die Module „elektronischer Akt“, „Bürgeranliegen-management“, „zentraler Posteingang“ und
„Dokumentenmanagement“ beinhaltet. Der große Erfolg der Abwicklung des Stadtpanels 2008 in elektronischer Form führte dazu, dass die Stadt Schwechat in diesem Jahr auch die Abwicklung der Mitarbeiter-Zufriedenheitsstudie, basierend auf den Kernkomponenten des Stadtpanels, durchführte. Diese erfolgte im Herbst 2009 und bot allen MitarbeiterInnen der Stadt Schwechat die Möglichkeit, ihre persönlichen Wahrnehmungen über die Arbeitsbedingungen in verlässlich anonymer Form zu artikulieren.
Das Forschungs- und Entwicklungsunternehmen RISE GmbH ist u.A. als Planer und Architekt der Österreichischen eCard (2003 – 2005) bekannt und berühmt geworden.
RISE arbeitet seit vielen Jahren in einer technologischen Kooperation mit der Stadtgemeinde Schwechat zusammen. Das System SW-21 wurde gemeinsam mit dem anerkannten Verwaltungsexperten und Stadtamtsdirektor von Schwechat Mag. Wachter als Fachspezialist und dem RISE Government IT-Architekten Dipl.Ing. Gerald Fischer als Technikexperte entworfen und von RISE Developern implementiert. RISE ist u.A. in den Bereichen e-Government, e-Health, ITInfrastruktur, Großrechenzentren (z.B. Banken), mobile Applikationen als Berater, Entwickler und Betreiber international tätig.
Die Zusammenarbeit mit der Stadt Schwechat ist für die RISE deshalb besonders spannend, weil es in kaum einer anderen Verwaltungseinheit in Österreich einen so ausgeprägten und nachhaltigen Innovationswillen gibt wie hier.

Stadtpanel 2008
Mit den Ergebnissen dieser und der vorangegangenen Studien hat die Stadtgemeinde Schwechat ein hervorragendes Instrument zur Evaluierung und Weiterentwicklung ihres Angebots.
Dass die Befragung zum ersten Mal auch im Internet abgewickelt wurde, ist ein Beleg, dass die Verwaltung mit Erfolg die Entwicklung des eGovernment vorantreibt.
Die nun vorliegenden Ergebnisse des Stadtpanels 2008 zeigen, dass sich die Menschen in Schwechat sehr bewusst und differenziert mit der Arbeit der Stadtverwaltung auseinandersetzen. Die überwiegend positiven Beurteilungen und Einschätzungen sind erfreulich, in manchen Bereichen ist aber weiteres Optimierungspotenzial erkennbar. Insgesamt ist das Ergebnis des Stadtpanels 2008 die Bestätigung, dass die Stadtverwaltung zu einem modernen Dienstleister geworden ist, aus dessen
Selbstverständnis sich der Wille zu immer neuen Verbesserungen ergibt. Stadtgemeinde

Das erste Schwechater Stadtpanel wurde 1997 durchgeführt. Diese Befragungen haben wir
anschließend im Zwei–Jahres–Rhythmus abgehalten. Im September 2007 hat der Gemeinderat eine Novellierung des Schwechater Bürgerbeteiligungsverfahrens durchgeführt, in der die praktischen Erfahrungen der Vergangenheit eingeflossen sind.
Die Verwaltung hat sich parallel dazu entschlossen, auch das Stadtpanel zu modernisieren. Einerseits wurde der Fragebogen inhaltlich umgestaltet. Die „Qualität der Leistungen der Stadt“ sowie die „Qualität der Leistungen von Infrastruktureinrichtungen“ wurde detaillierter erhoben, um noch bessere Anknüpfungspunkte für weitere Qualitätsverbesserungen zu erhalten. Ein weiterer Schwerpunkt war der „Information durch die Stadtverwaltung“ gewidmet. Wir haben den Fokus auf die Schwechat–Homepage gelegt, weil die Nutzung des Internets in den letzten Jahren explosionsartig zugenommen hat. Trotzdem waren wir selbst überrascht, dass die Bevölkerung als wichtigstes Informationsinstrument über die Stadtgemeinde Schwechat nicht die Gemeindezeitung „Ganz Schwechat“ (173 Nennungen), sondern die Schwechat–Homepage (184 Nennungen) bezeichnet.
Das ist ein deutliches Signal dafür, dass meine Entscheidung, sich intensiv dem Thema „E–Government“ zu beschäftigen, richtig war und ist.
So haben wir Anfang 2006 gemeinsam mit dem TU–Institut RISE ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt gestartet. Erklärtes Ziel war, das umfassende, neu entwickelte Schwechater Managementkonzept mit einer entsprechenden Softwarelösung in die Praxis umzusetzen. Dieses geht über die Verwendung von „Elektronischen Akten“ weit hinaus. Es ist eine ganzheitliche Lösung für E–Government und trägt den Namen „SW 21“. Ein Teilbereich davon hat die Bürgerbeteiligung in Form von „E–Partizipation“ zum Inhalt.
Der Fragebogen zum Stadtpanel 2008 konnte auch über das Internet ausgefüllt und übermittelt werden - bei 100-prozentiger Wahrung der Anonymität der Befragten. Diese Daten stehen ohne Medienbruch direkt für elektronische Auswertungen zur Verfügung.
Die Daten jener ausgefüllten Fragebögen, die in herkömmlicher Weise auf Papier übermittelt worden sind, wurden in das EDV-System von RISE eingepflegt. „SW 21“ bietet nun der Stadtverwaltung die Möglichkeit, ohne Zwischenschaltung eines IKT – Spezialisten die Daten nach verschiedensten Gesichtspunkten elektronisch auszuwerten.
Damit ist eine effiziente, fundierte Ergebnisanalyse möglich, die zentrale Basis für die Qualitätssicherung bzw. weitere Qualitätsverbesserung der kommunalen Angebote und Leistungen ist.

Praesentation Stadtpanel 2008.pdf herunterladen (0.13 MB)