Seit 1893 im Einsatz für die Allgemeinheit:
Am 5. August 1893 wurde das „Protocol Buch“ der FF Kledering angelegt, der erste Eintrag führte die Namen der Kommandanten (damals „Hauptmann“) und die restlichen Mitglieder der Feuerwehr an. Unter der Führung von Thomas Hofstädter traten weitere 12 Männer in den Dienst der Feuerwehr und begründeten so eine Tradition der Sicherheit für die Bevölkerung, die bis heute andauert. Damit waren die losen Freiwilligenverbände früherer Tage Geschichte. Diese begann sehr früh – überall, wo viele Menschen an einem Ort lebten, stellte unkontrolliertes Feuer eine Gefahr dar. So hatten schon die alten Ägypter erste organisierte Feuerwehreinheiten, eine Geschichte die sich im alten Rom fortsetzte und sich von dort ausbreitete. Im Mittelalter organisierten die Städte einen Brandschutz, die Innungen und Zünfte waren verpflichtet im Notfall einzugreifen. In der Neuzeit gab es dann die ersten Berufsfeuerwehren (für Wien wird das Gründungsjahr mit 1686 angegeben), ab der Mitte des 19. Jahrhunderts organisierten sich auch in kleinen Gemeinden bestehende Freiwilligenverbände zu Feuerwehren – so auch in Kledering.
Garant für die Sicherheit in der Region
Von Beginn weg war die FF Kledering nicht nur ein Garant für mehr Sicherheit der eigenen Bevölkerung, sondern sie half auch in den umliegenden Ortschaften bei Brandeinsätzen. So wurden im „Protocol Buch“ Einsätze in Schwechat, Zwölfaxing, Himberg, Ober- und Unterlaa, Lanzendorf und andere verzeichnet. Heute hat die FF Kledering eine Menge von Spezialaufgaben. Kommandant Stv. BI Josef Lausch: „In unserem Einsatzgebiet – das die Katastralgemeinde Kledering umfasst – liegen der Zentralverschiebebahnhof mit Gleisen und Werkstätten, die Liesing und der Zubringer zur S1, wo es beim Kreisverkehr immer wieder zu Unfällen kommt. Auch in der Gärtnergasse haben wir des öfteren zu tun, dort kommt es vor allem zu Unfällen mit den aufgestellten Blumentrögen.“ So musste im Jahr 2016 ein mit Mehl beladener Lkw beim Kreisverkehr wieder aufgerichtet werden, beim Verschiebebahnhof wurde ein hängengebliebener Lkw mittels Seilwinde auf die Fahrbahn zurück gezogen und in der Gärtnergasse wurden mehrere Pkw nach Unfällen geborgen. Lausch: „Auch mit der Liesing sind wir immer wieder beschäftigt. Verschmutzungen und Hochwässer sind die Hauptursachen für Einsätze.“
Aus- und Weiterbildung wird groß geschrieben
Zur Zeit umfasst die Mannschaft der FF Kledering 37 Aktive und acht Reservisten, zwei Mann sind bei der Jugendfeuerwehr in Rannersdorf. Ganz groß geschrieben wird die ständige Aus- und Weiterbildung der Männer. So standen im Jahr 2017 (unter anderem) auf dem Programm: • Eine Tiefenrettung – dabei wurde angenommen, dass eine Person in einer Grube verunglückte; • ein brennender Isolator auf dem Gelände der Austrian Power Grid in Oberlaa; • ein Krangang in Kledering, bei dem auch die FF Schwechat teilnahm. Dabei wurde die Höhenrettung geübt wobei sich die Feuerwehrmänner an die große Höhe gewöhnen mussten. Für die Vorbereitung dieser Übung griff man auf zwei Industriekletterer in den Reihen der Klederinger Feuerwehr zurück. Der stv. Kommandant: „Wir bereiten uns mit den Übungen und Fortbildungen auf alle Eventualitäten vor. Damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt.
Gesellschaftliches Leben
Aber auch am gesellschaftlichen Leben nimmt die Feuerwehr teil. Das ist vor allem der Ausdruck dafür, dass die Männer aus der Bevölkerung kommen und für die Allgemeinheit da sind. Schon 1894 wurde ein Feuerwehrkränzchen veranstaltet – und auch heute wird so manches Fest gefeiert. Feuerwehrheuriger, Florianifeier, Punschstand und Sauschädelessen: Das gehört in Kledering dazu – seit 125 Jahren.