Der Bauhof

Der Wirtschaftshof (1922) war am Hauptplatz untergebracht und diente der Versorgung der Bevölkerung

©Stadtgemeinde Schwechat

Es waren schwere Zeiten: Nach dem Ersten Weltkrieg litt die Bevölkerung Hunger, die Versorgung war schwierig. Da entschloss sich der Gemeinderat die „Inneren Felder“ (am östlichen Ortsende von Schwechat) anzukaufen und zu bewirtschaften. So konnten der Bevölkerung billige Nahrungsmittel geboten werden. Dazu wurde 1919 ein „Wirtschaftshof“ gegründet, der am Hauptplatz 13 im Gebäude des ehemaligen Gasthofes „Zum goldenen Löwen“ untergebracht wurde. Seit damals steht der Bauhof im Dienste der Bevölkerung – zunächst zur Versorgung, später durch zahlreiche Dienstleistungen. Der Wirtschaftshof, später Bauhof, war bis 1958 am Hauptplatz untergebracht. Dann übersiedelte er in den neu errichteten „Oskar Helmer-Hof” und schließlich in die Sendner - gasse, wo ein neues Gebäude – zunächst ebenerdig, später zweigeschossig – errichtet worden war.

Die vielfältigen Aufgaben der Mitarbeiter
Die verschiedenen Berufe am Bauhof spiegeln die vielfältigen Aufgaben wider. Mechaniker, Spengler, Tischler, Schlosser, Kanalfacharbeiter, Elektriker und Bauhofarbeiter stehen für die Aufgaben bereit (stand 2019):
Kanalbetrieb
Es muss das ca. 140 Kilometer lange Leitungsnetz in Schuss gehalten werden; dazu kommen rd. 4.500 Straßeneinläufe und ebenso viele Schachtanlagen. Die insgesamt 25 Pumpanlagen müssen wöchentlich gereinigt werden.
Öffentliche Beleuchtung
In der Stadt gibt es ca. 4.000 Lichtpunkte (Straßenlaternen, etc.), die ständig gewartet werden müssen. Jeder Lichtpunkt ist rd. 4.200 Stunden pro Jahr in Betrieb, nach ca. fünf Jahren müssen sie ausgetauscht werden. Dazu kommen laufend der Lampentausch, die Wartung und die Reinigung der Lichtpunkte. Einmal pro Jahr rücken die Elektriker aus, um die Stadt mit der Weihnachtsbeleuchtung zu versehen.
Straßenreinigung
Drei Kehrmaschinen der Stadtgemeinde sind ständig unterwegs, um die Gemeindestraßen und die Landstraßen im Ortsgebiet zu kehren. Insgesamt werden so rd. 90 Kilometer betreut.
Müllabfuhr 
Pro Tag werden 190 Großcontainer und 600 Kleinkübel im Stadtgebiet entleert und der Müll ordnungsgemäß entsorgt. Für die private Entsorgung wird Personal für die vier Abfallsammelzentren des AWS abgestellt. Die rd. 380 öffentlichen Mistkübel werden zweimal wöchentlich geleert – viele sogar mehrmals, wenn sie an besonders exponierten Stellen angebracht sind.

Mäharbeiten
Nicht nur die Stadtgärtnerei mäht, sondern auch zwei Mitarbeiter des Bauhofes. Sie sind entlang des 90 Kilometer langen Straßennetzes unterwegs, um dem „Begleitgrün“ – so der Fachausdruck für Gras und andere Gewächse neben den Straßen – Herr zu werden. Die Mähung erfolgt drei bis vier Mal pro Jahr und geht damit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus.
Winterdienst
Alle Mitarbeiter des Bauhofes sind mit dem Winterdienst beschäftigt. Von Anfang Oktober bis Ende März stehen sie bereit, um anfallende Schneemassen zu beseitigen. Drei Straßenpflüge, sechs Kleintraktoren und die Handräumtruppen werden im Fall des Falles eingesetzt. Neu im Winterdienst: der Einsatz von Sole statt des Salzes. Das erspart rund zwei Drittel der benötigten Salzmenge, in den Handgrippen ist der Vorteil für die Umwelt noch größer.
Spielplätze 
Der Bauhof betreut die 17 öffentlichen Spielplätze, jene in den Schulen und Kindergärten der Stadt und zukünftig auch die Spielplätze der Gemeindebauten. Woche für Woche werden die Plätze kontrolliert, in der „Hauptsaison“ auch öfter. Dabei werden kleine Schäden ausgebessert oder Spielgeräte bei Beschädigung (Vandalismus!) gesperrt.

War das alles? – Keineswegs
Der Bauhof bereitet Veranstaltungen vor, stellt Hütten und Heurigengarnituren bereit (und räumt sie wieder weg, wenn alle anderen nach Hause gegangen sind), bestuhlt die gemeindeeigenen Veranstaltungssäle, bessert Verkehrsschilder für Gemeindestraßen aus, und, und, und ... Eigentlich ganz schön viel, was die Mitarbeiter für uns alle leisten.