Bedeutende Persönlichkeiten

Bekannte Personen, die für Schwechats bzw. Österreichs Geschichte von Bedeutung waren.

Viktor Klima

(geb. 4.6.1947 Wien)

Manager und Politiker (SPÖ), 1969 bis 1992 in der OMV tätig, Bundesminister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr, Bundesminister für Finanzen, 1997-2000: Bundeskanzler.


Franz Slawik

(geb. 7.2.1936 Berndorf, gest. 15.2.1993 Schwechat) 

Franz Slawik wurde am 7. Jänner 1936 als Sohn einer Arbeiterfamilie in Berndorf geboren. Volksschule und Gymnasium besuchte er in seiner Heimatstadt. Anschließend studierte er an der Universität Wien Deutsch und Leibesübungen. Da seine Mutter früh gestorben und der Vater schwer krank und daher arbeitsunfähig war, musste sich Franz Slawik sein Studium selbst finanzieren.
Im Jahr 1958 absolvierte Franz Slawik die Lehramtsprüfung und begann danach am Kremser Gymnasium zu unterrichten. Auf Anregung seiner Kollegen in Krems begann Franz Slawik schließlich das Studium der Philosophie an der Universität Wien, das er 1971 mit dem Doktorrat abschloss.
Im Jahr 1972 übersiedelte Franz Slawik nach Schwechat, wo er vom Unterrichtsminister zum pädagogischen Leiter der Expositur des Bundesgymnasium Bruck ernannt wurde. Nachdem im Jahr 1976 die Schule in der Ehrenbrunngasse zum selbstständigen Gymnasium wurde, übernahm Franz Slawik den Posten eines Direktors.
1977 unterbrach er seine Tätigkeit am Gymnasium Schwechat, als er zum Direktor des Dr.-Karl-Renner-Institutes ernannt wurde. In dieser Zeit absolvierte er auch die Lehramtsprüfung für die Fächer Psychologie und Philosophie.
Franz Slawik war nicht nur Schwechater Gemeinderat, sondern ab 1975 auch Klubsprecher der sozialdemokratischen Fraktion und ab 1982 Bezirksvorstand der SPÖ. Daneben hatte er einen Sitz im niederösterreichischen Landtag inne.
Vom Juni 1986 bis zum November 1988 bekleidete Franz Slawik das Amt eines Landesrates für Bildungsfragen.
Bildung und Kultur waren Franz Slawik wichtige Anliegen. So gründete er beispielsweise das „Niederösterreichische Kulturforum“.
Im Alter von nur 57 Jahren starb Franz Slawik am 15. Februar 1993. 


Karl Martin Sukopp

(geb. 4.1.1928 Mannersdorf/Leithagebirge) 

Karl Martin Sukopp wurde am 4. November 1928 in Mannersdorf / Leithagebirge geboren. Sein Ausbildungsweg umfasst das Studium an der Grafischen Lehr- und Versuchsanstalt Wien von 1946 bis 1950 und an der Akademie für Angewandte Kunst in Wien bei Prof. Hans Knesl.
Karl Martin Sukopp ist Träger zahlreicher nationaler und internationaler Auszeichnungen. Unter vielen anderen befinden sich darunter das Diplom der Warschauer Metallausstellung (1968), der Förderungspreis des Salzburger Kunstvereins (1973) und der BAWAG Preis für Großplastik anlässlich der Wiener Festwochen 1983. 1988 erhielt Karl Martin Sukopp das Ehrenzeichen in Gold und 1999 den Ehrenring der Stadtgemeinde Schwechat. 

Karl Martin Sukopp ist Präsident des Neuen Hagenbundes, dem er seit 1957 angehört. Daneben zählt er zu den Mitgliedern des Mödlinger und des Salzburger Künstlerbundes. 

Während er in seiner Frühzeit abstrakt gearbeitet hatte, ging Karl Martin Sukopp im Laufe seines Schaffens zum Gegenständlichen im symbolisch-archaischen Sinn über. Die geistige Bewältigung seiner schöpferischen Leistungen wird aus dem Augenblick der Imagination gewonnen. Die Vielfalt seiner Ausdrucksmöglichkeiten zeigt sich in der Verwendung fast aller denkbaren Materialien. Bedeutende Werke, die der Künstler für die Stadt Schwechat geschaffen hat, sind unter anderen das Mahnmal am Waldfriedhof, das Relief an der Körnerhalle und der Springbrunnen am Hauptplatz. 


Ernst Seidler, Ritter von Feuchtenegg

(geb. 5.6.1862 Schwechat, gest. 23.1.1931 Wien)

Jurist, 1891-1894 als Juristenpräfekt am Wiener Theresianum tätig, ab 1894 Sekretär der Handelskammer in Leoben, Dozent für Volkswirtschaftslehre an der Leobener Montanistischen Hochschule, ab 1900 Mitglied des Ackerbauministeriums, Lehrender an der Wiener Universität und an der Wiener Hochschule für Bodenkultur, am 18. April 1916 von Kaiser Franz Joseph I. mit dem Prädikat „Ritter von Feuchtenegg“ in den Ritterstand erhoben und am 1. Juni 1917 von Kaiser Karl I. zum Ackerbauminister ernannt, am 19. Juni 1917 zum Ministerpräsidenten für Cisleithanien ernannt, nach 1918 wieder als Universitätslehrer tätig.


Anton Dreher II. (Carl Anton Maria Dreher)

(geb. 21.3.1849 Schwechat, gest. 7.8.1921 ebd.) 

Sohn von Anton Dreher I., übernahm nach einschlägiger Ausbildung im In- und Ausland die Leitung der Dreherischen Brauereien, baute das Unternehmen weiter aus und begann mit dem Export des Bieres, unter Anton Dreher II. kam es zur Vereinigung der Schwechater Brauereien mit der Firma Mautner-Markhof und der seines Schwiegervaters, Theodor Meichl, zu den „Vereinigten Brauereien Schwechat, St. Marx und Simmering – Dreher, Mautner, Meichl AG“; ab 1884 Landtagsabgeordneter und Mitglied des Herrenhauses.


Anton Schrödl

(geb: 19.2.1820 Wien, gest. 5.7.1906) 

Anton Schrödl kam am 19. Februar 1820 zur Welt und wuchs nach der Verarmung der Familie bei Verwandten in Wien auf. Ab November 1833 besuchte er die Wiener Kunstakademie bei Sebastian Wegmaier. Aufgrund des Ersten Preises an der Klasse für Blumenmalerei, des Gundel’schen Preises, wurde er vom Militärdienst befreit. Später arbeitete er beim Kunstverlag Trentsensky als Lithograph.
Den ersten größeren Erfolg feierte Schrödl mit dem Ölbild „Jagdstück“. Danach illustrierte er in seinen Gemälden vor allem das bäuerliche Leben in den österreichischen Alpen. Auch die Eindrücke, die er auf seinen Reisen gewann, hielt er malerisch fest. Die Ölbilder, die er nach seiner einzigen großen Auslandsreise, die ihn 1870 mit seinem Gönner, Graf Hans Wilczek, in die Gegend um Algier führte, zählen heute zu den gefragtesten.
Schrödl widmete sich auch der Gartengestaltung. So half er unter anderem bei der Gestaltung eines Tiergartens im Prater und erstellte in einem Park in Ottakring eine Pinzgauerlandschaft mit dem Namen „Schrödlalm“.
Dass er zu Lebzeiten nicht zu internationaler Anerkennung gelang, lag an seiner Unlust, Ausstellungen zu gestalten. Er war auch nie für eine Professur an der Wiener Kunstakademie zu gewinnen, unterrichtete aber gerne Schüler, wie zum Beispiel Geller, Jirasek und Ranzoni.
Mit achtzig Jahren erklärte er dem Direktor der k.k. Gemäldesammlung, Kunst sei eine Wissenschaft, verbunden mit technischen Können und poetischer Begabung. Nach kinderloser Ehe starb er am 5. Juli 1906 in Wien.


Anton Dreher I.Anton Dreher I. (Anton Eugen Georg Dreher)

(geb. 8.6.1810 Wien, gest. 27.12.1863 Schwechat)

Haupterbe der von seinem Vater, Franz Anton Dreher jun., gegründeten Schwechater Bierbrauer-Dynastie, Erfinder des berühmten, untergärigen Lagerbieres („Klein-Schwechater Lagerbier“), ab 1861 Landtags- und Reichstagsabgeordneter.


Johann Bernhard Graf von Rechberg und Rothenlöwen

(geb. 17.7.1806 Regensburg, gest. 26.2.1899 Schwechat, Schloss Altkettenhof)

Gesandtschaftsattaché in Berlin, London, Darmstadt, Brüssel, Stockholm und Rio de Janeiro, verhalf 1848 Staatskanzler Metternich zur Flucht, ab März 1848 österreichischer Bevollmächtigter bei der Nationalversammlung in Frankfurt / Main, österreichischer Ministerpräsident und Außenminister, seit 18. April 1861 lebenslängliches Mitglied des Herrenhauses, ausgezeichnet mit dem Goldenen Vlies.


Josef Leopold von Eybler

(geb. 8.2.1764 Schwechat, gest. 24.7.1846 Wien, Schloss Schönbrunn)

Musiklehrer am kaiserlichen Hof, ab 1824 als Nachfolger Salieris Hofkapellmeister in Wien, Freundschaften zu Haydn und Mozart, seit 1953 in einer Gruft am Schwechater Friedhof beigesetzt.


Rudolf Tonn

(geb. 9.1.1931 Schwechat, gest. 14.5.2015 Villach)

Tonn wurde 1952 Mitglied der SPÖ und wurde im April 1965 Stadtrat und 1971 Vizebürgermeister. Im Jänner 1973 legte der damalige Bürgermeister Otto Koch sein Amt altersbedingt nieder und Rudolf Tonn wurde vom Gemeinderat zum Bürgermeister der Stadtgemeinde Schwechat gewählt. Er war Präsident der ASKÖ für Niederösterreich und Vizepräsident der ASKÖ-Bundesorganisation. Als Abgeordneter zum Nationalrat war er von 1971 bis 1986 tätig. In seiner Amtszeit errichtete er das Sportzentrum, sowie das Hallenbad und trug zur Verbesserung der Infrastruktur Schwechats bei. Sein Amt als Bürgermeister legte er im Jänner 1991 zurück. 2003 veröffentlichte er sein Werk ,,100 Jahre Fußball in Schwechat 1903-2003" für die Stadtgemeinde Schwechat.