Rechtzeitige Vorsorge sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich sind im Katastrophenfall sehr wichtig!
Stellen Sie sich vor, es ist alles dunkel. Aber nicht nur das Licht geht aus. Der Kühlschrank summt nicht mehr. Das Radio hört auf zu spielen. Die Heizung funktioniert nicht mehr. Handy und Festnetztelefon sind stumm. Züge bleiben stehen und Aufzüge stecken fest. Und das für Stunden, im absoluten Krisenfall für Tage. Undenkbar? Nein – leider nicht. Ein „Blackout“ – ein großflächiger, totaler Stromausfall – ist überall möglich. Soweit die schlechte Nachricht. Die gute ist: Wenn alle Bürgerinnen und Bürger einen kleinen Beitrag leisten, wie zum Beispiel genügend Lebensmittelvorräte zu Hause zu haben, wäre Österreich für den Ernstfall gerüstet.
Drucken Sie diese Folder aus, damit Sie auch ohne Strom wichtige Information zur Hand haben:
Wie erkenne ich ein Blackout?
- Check der eigenen Stromversorgung (FI-Schalter im Sicherungskasten)
- Check meiner Umgebung (Licht bei Nachbarn, Straßenbeleuchtung)
- Check der Erreichbarkeit anderer Personen (Handy, Festnetz, Internet)
- Check Verkehrsfunk (Ö3, Radio), ob Tunnel gesperrt werden müssen.
Was ist zu erwarten?
Bis in Österreich wieder überall eine Stromversorgung verfügbar ist, wird wahrscheinlich zumindest ein Tag vergehen. Für ganz Europa wird mit etwa einer Woche gerechnet. Aber das ist nicht alles. Denn bis danach Handy, Festnetz und Internet wieder funktionieren, werden nochmals mehrere Tage vergehen. Erst dann kann die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern wieder breit anlaufen.
Das Wichtigste: Ruhe bewahren. Überlegt und geplant handeln!
Was funktioniert nicht mehr?
Alle vernetzten, von der Stromversorgung abhängigen Infrastrukturen, wie zum Beispiel:
- Telefone, Handys, Internet, Bankomat, Zahlsysteme
- Tankstellen, Ampeln, Tunnel
- Bahnverkehr, viele Öffis, Aufzüge, Lifte, Hebewerke
Damit fällt auch die Versorgung mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln oder Medikamenten aus. Vereinzelt muss auch mit Problemen bei der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung gerechnet werden. Im eigenen Haushalt sind vor allem Licht, Kühlgeräte und die meisten Heizsysteme betroffen. Notrufe können nicht mehr abgesetzt werden.
Was funktioniert noch?
Nur das, was man vorbereitet und auch wirklich verfügbar hat! Hilfe von außen ist nicht möglich. Einkaufen funktioniert auch nicht mehr, weil technische Systeme ausfallen und die Logistik zusammenbricht.
Was könnte daher hilfreich und nützlich sein?
- Radio mit Batterien (Autoradio!)
- Taschen- bzw. Stirnlampen (inklusive genügend Ersatzbatterien)
- Kerzen, Zünder, Feuerlöscher, Kohlenmonoxid-Melder
- Wasser (2 Liter pro Person und Tag; 3-5 Tage), Getränke, Tee, Kaffee
- Haltbare Lebensmittel für 2 Wochen (Nudeln, Reis, Konserven ...)
- Wichtige Medikamente für 2 Wochen, Erste-Hilfe-Ausrüstung
- Hygieneartikel, Müllsäcke, Klebebänder, Kabelbinder
- Gaskocher, Griller, Brennpaste
- Bargeld in kleinen Scheinen und Münzen
- Schlafsäcke, Decken, warme Kleidung
- Spiele, Blöcke, Kugelschreiber
- Auto immer zumindest halb voll getankt.
Überlegen Sie bitte selbst, was Sie für zwei Wochen alles benötigen, um gut über die Runden zu kommen. Welche besonderen Bedürfnisse gibt es in ihrem Haushalt (Kleinkinder, Haustiere, Pflege, etc.)? Wichtig ist auch, die Kühlgüter rasch zu verbrauchen, damit sie nicht verderben.
Planen Sie wie für einen vierzehntägigen Campingurlaub in den einen eigenen vier Wänden!
Was sollte ich unverzüglich in Angriff nehmen?
Überlegen Sie gemeinsam mit Familie und Freunden, welche Probleme entstehen und welche Lösungsmöglichkeiten vorbereitet werden können.
Beispiele dafür sind:
- Bevorratung für 2 Wochen sicherstellen (Siehe www.zivilschutz.at/thema/vorrat)
- Erste-Hilfe-Kurs absolvieren
- Einen Treffpunkt vereinbaren, wo man sich trifft, wenn kein Verbindungsmittel mehr funktioniert (etwa mit den Kindern, die in der Schule oder anderswo außer Haus sind)
- Sich mit Nachbarn zusammentun und gewisse Ressourcen gemeinsam nutzen bzw. auf hilfsbedürftige Menschen schauen
Damit durch die Einsatzorganisationen, Behörden und die Stadtgemeinde Schwechat eine auftretende Krise bzw. Katastrophe effizient bewältigt werden kann, ist es unbedingt erforderlich, dass sich die Bevölkerung so gut wie möglich auf mögliche Krisen vorbereitet.
Trinkwasserversorgung in Schwechat
Die Schwechater Trinkwasserversorgung ist grundsätzlich durch die seit Jahren vorhandene Notstromversorgung sichergestellt. Durch die langfristigen Investitionen und Planungen konnten bereits wesentliche Säulen der öffentlichen Infrastruktur und Versorgung für eventuelle Krisenszenarien ertüchtigt werden.
Es kann lediglich zu einem Druckabfall bzw. Ausfall in höheren Geschossen kommen. Im Keller (z.B. Waschküche) oder beim Nachbarn im Erdgeschoss sollte grundsätzlich immer Trinkwasser vorhanden sein.
Auch die Abwasserentsorgung ist im Stromausfall durch Notstromaggregate bzw. die bauliche Infrastruktur (Gefälle des Kanalnetzes) möglich.
Sicherheitsinseln
Im Falle einer Katastrophe ist die Kommunikation zwischen der Bevölkerung und den Akteuren der Krisenbewältigung von höchster Priorität. Aus diesem Grund wurden über das gesamte Stadtgebiet verteilt Sicherheitsinseln zur Bürgerinformation vorgesehen. Diese Sicherheitsinseln dienen bei Katastrophenszenarien als Anlaufstelle für die Bevölkerung. Im Falle eines großflächigen Stromausfalls oder bei einem anderen Szenario, bei welchem keine herkömmliche Alarmierung von Einsatzkräften über Festnetz oder Mobiltelefone möglich ist, dienen die Sicherheitsinseln als Notrufempfangsstelle. Die Sicherheitsinseln werden nach Eintritt eines Katastrophenszenarios besetzt und sind über das Gemeindefunknetz miteinander und mit den Einsatzorganisationen vernetzt.
Standorte
Sicherheitsinsel Kledering:
Platz vor Katastrophenschutzhalle der FF Kledering, Kledering, Steinmetzgasse 23
Sicherheitsinsel Felmayer Scheune Schwechat:
Schwechat, Neukettenhofer Straße 2-8
Sicherheitsinsel Schloss Rothmühle Rannersdorf:
Rannersdorf, Rothmühlstraße 5
Sicherheitsinsel Phönixplatz Schwechat:
Schwechat, Alfred Horn-Straße 2
Sicherheitsinsel Rathaus Schwechat:
Platz vor Rathaus, Schwechat, Rathausplatz 9
Sicherheitsinsel Schloss Freyenthurn Mannswörth:
Mannswörth, Mannswörther Straße 59-61
Wie geht es nach einem Blackout weiter?
Was genau alles in Folge eines Blackouts passieren wird, weiß niemand. Sicher ist aber, dass wir nicht mehr so schnell zur gewohnten "Alltags-Routine" zurückkehren werden. Wichtig ist, dass wir eine solche Krise nur gemeinsam bewältigen können und dass es auf jede Einzelne, jeden Einzelnen von uns ankommt, um die schwerwiegenden Folgen eines Blackouts zu meistern. Das beginnt bei der Vorsorge und setzt sich beim Zusammenhelfen in der Krise fort. Selbstorganisation in der Nachbarschaft und in der Gemeinde sind dann gefragt!
Quelle: gemeindebund.at, bundesheer.at